Was nehme ich auf eine Weltreise mit? Diese Frage stellst du dir als zukünftige/r Weltreisende/r vor der Abreise wohl mehr als einmal. Denn ganz sicher ist man sich ja nie.
Vor dem Start unserer Weltreise im April 2014 ist es uns ebenso ergangen. Wir haben fleissig deutschsprachige Reiseblogs gelesen und uns an die Erfahrungen unserer ersten längeren Reise (2009 in Neuseeland) gehalten. Nach langwieriger Recherche und einem Testpacken dachten wir doch tatsächlich, dass wir richtig gepackt hätten (hier der leicht ironische Artikel zu unserer Reisevorbereitung). Die Realität schaut natürlich ein wenig anders aus. Nach nur sechs Monaten in Europa hatten wir bereits drei Pakete nach Hause geschickt und einige Einkäufe getätigt. Was haben wir daraus gelernt?
Du hast nie zu Ende gepackt
Eine Packliste für eine Weltreise ist eben nur soweit gültig, wie es die Reiseart, der Reiseort, die Reiseaktivitäten und die Reisedauer vorgeben. Wir bereisen auf verschiedene Art sehr unterschiedliche Destinationen, die sich landschaftlich, temperaturmässig und finanziell deutlich unterscheiden. Dieser Umstand bedingt eine flexible Packliste und das ein oder andere Paket nach Hause und wieder retour. Wenn du aber auf deiner Weltreise schon eine fixe Route vor Augen hast oder dir über deine geplanten Aktivitäten (Wandern, Camping, Tauchen, etc.) im Klaren bist, schadet es nicht, diese Faktoren in deine Packliste mit einzubeziehen.
Du packst immer zu viel ein
Wer Ultralight Backpacking nicht sein Hobby nennt, kennt das Problem. Es ist einfach sauschwer zu entscheiden, was auf eine Weltreise mitkommt und was nicht. Bei unserer Abreise waren wir felsenfest davon überzeugt, dass wir uns nur auf das Nötigste reduziert hatten. Das war natürlich ein Irrtum, ist aber nicht weiter schlimm. Früher oder später holt einen die Realität ein. Entweder schickst du ein Paket (Preisfrage) nach Hause oder arrangierst dich mit dem dir selber aufgehalsten Gewicht.
In der Zeit, als wir mit Zelt und Campingausrüstung unterwegs waren, betrug das Gesamtgewicht unserer Gepäcks bis zu 25 Kilogramm. Eine Tortur für den Rücken, die wir zu dem Zeitpunkt bereit waren zu ertragen. Im Nachhinein würden wir das nicht mehr tun und arbeiten an einer optimierten Ausrüstung. Das kostet aber Zeit und Geld.
Damit du während deiner Weltreise in der Lage sein wirst, den Rucksack überhaupt vom Boden zu heben, behalte folgende Fragen beim Packen immer im Hinterkopf. Was brauche ich? Auf was kann ich verzichten? Wie viel bin ich bereit zu tragen?
Nachkaufen auf der Weltreise
Manchmal gibt es Situationen auf deiner Reise, die einen Einkauf von Ausrüstungsgegenständen vor Ort bedingen. Oder du kaufst etwas in einem anderen Land, weil es viel günstiger als Zuhause ist. Uns ist es ebenso ergangen. Damit du eine ungefähre Ahnung hast, was denn da so in Frage kommen könnte, listen wir ein paar Dinge auf. Die Preise sind in EUR/CHF.
- 2 Neue Regenjacke – 60.– (Vietnam)
- 1 Zelt – 500.– (Deutschland)
- 1 Trekkingstocke-Paar – 45.– (Deutschland)
- 4 Inlets – 80.– (Island + Thailand)
- Div. Kleider – 600.– /ungefähre Schätzung (Deutschland, Dänemark, Island, Schweden, Österreich,Thailand)
- 2 Paar Wanderschuhe – 100.– (Vietnam)
- 2 Trekkingsandalen – 60.– (Thailand)
- 1 Handtuch – 30.– (Island)
- 1 Trangia Kocher – 70.– (Schweden)
- 1 Camping Material – 30.– (Schweden)
Total sind das 1625.– oder 812.50 pro Person, die wir für zusätzliches Material oder als Ersatz gekauft haben. Eine Menge Geld! Vor allem weil wir viele Sachen in teuren Ländern gekauft haben. Auf die Reisedauer verteilt sich der Betrag zum Glück aber.
Try & Error
Wir haben einen Haufen unnötige Dinge auf die Reise mitgenommen, obwohl wir uns dank Recherchen auf anderen Blogs gut informiert haben. Aus Fehlern lernt man, aber du musst nicht unbedingt die gleichen machen. Eine Liste der unnötigsten Dinge, die wir wieder zurückgeschickt haben.
- Epilierer – Das war wohl ein Anflug von Flashpacking-Fieber
- Messenger-Bag – In der Realität war die Tasche doch nicht so praktisch
- Turnschuhe – Plötzlich hatte Philippe ein Paar Turnschuhe im Gepäck (nach dem Zwischenstopp in CH), die er gar nicht mitnehmen wollte
- Blitzgerät für DSLR – Viel Gewicht und nie gebraucht
- Kleider, Kleider, Kleider – zu viele um sie überhaupt aufzählen zu können.
Wieso dann eine Packliste?
Profitiere von unseren Erfahrungen. Beherzige die Learnings und die Empfehlungen in der Packliste und du wirst es leichter haben. Während deiner Weltreise wirst du ohnehin eigene (gute und schlechte) Erfahrungen mit deinem Gepäck sammeln.
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